15.07.2023

Oldtimertreffen, Kreithof 20.8.2023

Ackern und eggen mit Oldtimern
(Beitrag mit freundlicher Genehmigung von Herrn Josef Ostermair, Merkur)

Museumsreife hat dieser Langholztransport-LKW, für den sich die kleine Magdalena Öttl interessierte. © Josef Ostermair

Mehr als 100 betagte Bulldogs beeindrucken beim Oldtimer-Treffen auf dem Kreithof zwischen Jetzendorf und Petershausen.

Kreithof – Über 100 Oldtimer-Bulldogs haben sich am Sonntag trotz großer Hitze auf dem Kreithof (zwischen Jetzendorf und Petershausen) zum Oldtimertreffen eingefunden, was einen neuen Teilnehmerrekord bedeutet.

Als der Kreithof-Bauer Georg F. Seitz 2020 erstmals zu einem Bulldog-Oldtimertreffen einlud, waren es gerade mal 17 betagte Bulldogs, was sich aber schon ein Jahr später mit den erstmals begonnenen Feldvorführungen steigerte.

Oldtimer-Treffen auf dem Kreithof

Schon morgens um 9 Uhr tuckelten die ersten Traktoren ein. Seitz, der ein Liebhaber von Schlüter-Traktoren ist, hatte hauptsächlich mit diesen einst in Freising hergestellten Traktoren gerechnet. Diese Marke dominierte zwar, aber auch alle anderen Marken von Bulldogs waren diesmal zu bewundern. Das reichte von A wie Allgaier bis Z wie Zetor.

Den Schlüter-Fahrern war kein Weg zu weit. Aus Dillingen kam etwa ein Schlüter-Fahrer und legte mit seinem Gerät immerhin 80 Kilometer zurück. Das Treffen bekann mit einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück in einem Festzelt und anderen Räumlichkeiten, die Schatten spendeten. Viele Oldtimerfreunde sind vereinsmäßig organisiert. So bedankte sich Seitz in seiner Begrüßungsrede, die aus der Frontladerschaufel seines Massey Fergusons aus erfolgte, beim Schlüterclub Hallertau, den Bulldogfreunden aus Indersdorf und Biberbach sowie den Agrar-Oldies aus Ottersried für den zahlreichen Besuch.

Die Oldtimer-Bulldogs hatten es vor allem den Kindern angetan. Da schlugen deren Herzen höher, wenn sie auf so einem Bulldog sitzen durften. Stolz zeigte sich der fünfjährige Ludwig Schmid aus Petershausen, der an das Lenkrad eines Allgaiers aus dem Jahre 1952 greifen durfte. Seinen zehnten Geburtstag bei diesem Oldtimerfest feierte Gregor Sachs aus Viehbach, der mit seinem Vater mit einem MAN-Traktor (Baujahr 1959) mit nur 13 PS problemlos zum Kreithof kam. Die 16-jährige Johanna Pfaffl aus Merching freute sich ebenfalls, mal auf einem Oldtimer-Buldog sitzen zu dürfen. Seinen Lanz-Aulendorf, Baujahr 1954, „jagte“ der Biberbacher Schützen-Vizenchef Harald Schiffner aufs Ausstellungsgelände. Dort gab es auch viele Fendt-Dieselrösser, Hanomag, Deutz, Eicher und Unimogs und so manche Rarität zu bewundern. Da zählte auf jeden Fall der MF 1150 V8 dazu, den Winfried Müller aus Altomünster steuerte. Allein der tolle Sound seines 170-PS-Bulldogs faszinierte. Dieses Modell ist 1972 rein für den amerikanischen Markt gebaut worden. Stolz auf seinen Schlüter AS 160 E, Baujahr 1957 mit einer Leistung von 16 Pferdestärken darf auch Rudolf Niedermeier aus Weilach sein, denn zwei Jahre Restaurierung hatte der gelernte Schlosser in diese Zugmaschine gesteckt. „Komplett zerlegt und das auch bei Motor und Getriebe“, erklärte Niedermeier, der den Indersdorfer Bulldogfreunden angehört.

Der Petershauser Bäckermeister Ludwig Kloiber hatte die Brezn zu den Weißwürsten mit einem Automobil-Oldtimer, einen Ford A geliefert, der schon 1931 das Werksgelände verlassen hat und dem Bäckermeister bereits 30 Jahre gehört.

Blickfang auf dem Oldtimer-Treffen

Ein absoluter Hingucker war auch das riesige Museumsstück des Petershauser Transportunternehmens Kloiber. Hier handelt es sich um ein auf Hochglanz gebrachten Lkw des Herstellers Büssing. Der Viertaktmotor dieses Lkw erreicht eine Höchstgeschwindtkeit von 60 km/h und wurde von 1954 an zum Langholztransport eingesetzt. Der Verbrauch wird mit 30 bis 40 Liter Diesel angegeben. Die vierjährige Magdalena Öttl aus Pelka konnte sich dennoch für diesen Riesen begeistern.

Mit Spannung warteten die vielen Zuschauer auf das Ackern und Eggen der Bulldog-Oldtimer am nahen Stoppelfeld. Hier zeigte sich, dass man auch mit einem kleineren Pflug bei entsprechend langer Bearbeitung einem großen Feld Herr werden kann.

JOSEF OSTERMAIR